Montag, 2. November 2009

Anubias “nangi” – ein seltener Gast in Russland

Fast jeder Anubias-Liebhaber in Russland hat von dieser Hybride gehört, aber wenige haben eine lebendige Anubias “nangi” gesehen. Wahrscheinlich haben die europäischen Händler ihre Pflanzen an unserem Land vorbei exportiert. Zwar schuf vor 10 Jahren der bekannte russische Züchter Sergej Bodjagin eine Kreuzung aus A. barteri var. nana x A. gilletii, jedoch genoss der russische “Zwilling” der Anubias “nangi” keiner großen Popularität unter unseren Aquarianern.

Der Ukrainer Sergej Gerasimow erzählte den Teilnehmern des Russischen Anubias-Forums von dieser Pflanze: “Ich möchte nicht alle Quellen aufzählen, wo Anubias “nangi” erwähnt wird: es gibt sie, aber nicht zu viel und nicht zu wenig. Diese Anubias war vor zehn Jahren im Westen ausgesprochen beliebt, aber – zu meinem Bedauern – ist in der gängigen Fachliteratur kein Photo dieses Speerblattes zu finden. In ihrem Buch “Aquarienpflanzen” berichtet Christel Kasselmann, dass die Kreuzung A. barteri var. nana x А. gilletii von R.A. Gasser, dem Besitzer einer Wasserpflanzenanlage, durchgeführt wurde.

















Zunächst wollte ich mich danach erkundigen, wer R.A. Gasser ist. Nach einer kurzen Suche entdeckte ich die Cryptocorinen-Seite von Jan D. Bastmeijer, wo er auch einige Tatsachen zum Leben und Werk von Robert Gasser veröffentlicht hatte. Gassers Firma "Quality Aquarium Plants" belieferte viele Zoofachgeschäfte in den USA und anderen Ländern mit Aquariumpflanzen. Einen großen Wert legte Gasser auf die Sammlung und Vermehrung von Cryptocorinen. Er schrieb eine Reihe von Beiträgen, die dieser Gattung gewidmet wurden. Zwei Arten tragen auch seinen Namen - Cryptocoryne gasseri N. Jacobsen (1979) und Cryptocoryne amicorum De Wit & Jacobsen (1983). Leider ist Robert A. Gasser 2002 verstorben. Und es gelang mir nicht, über den heutigen Zustand seiner Firma sowie über seine Arbeiten an der Zucht von Anubias zu erfahren…

Ich geriet also in eine Sackgasse. Dann begann ich nach Information über Peter Schneider, den einzigen mir bekannten europäischen Händler von Anubias “nangi” zu suchen. Es stellte sich heraus, dass sich Herr Schneider und seine Gattin bereits seit 40 Jahren mit der Vermehrung und dem Verkauf der Aquariumpflanzen beschäftigen. Peter erwies sich als sehr geselliger Mensch und teilte mir mit, dass er seine Anubias “nangi” persönlich von Herrn Gasser erhalten und sie lange Zeit in seinem Treibhaus vermehrt hatte.

















Er hat mir Folgendes über diese Pflanze geschrieben: "Anubias nangi wurden bei mir in emerser Kultur niemals über 15 cm hoch; submers wird sie höchstens 10 cm hoch… Anubias nangi hat ein viel zärteres Blatt (submers und emers) als alle andern mir bekannten Anubias-Arten und wächst auch etwas schneller als andere Arten dieser Gattung. Sie ist darum eine äusserst wertvolle Art für den Vordergrund eines Aquariums".

Außerdem schickte mir Herr Schneider ein Bild von der Pflanze und eine Zeichnung dazu und erlaubte diese Materialien in unserem Forum zu gebrauchen. Dafür möchte ich ihm ganz herzlich danken”.

Die Autoren des Beitrages: Dmitrij Loginov, Moderator des Russischen Anubias-Forums, Sergej Gerasimow.
Im Beitrag wurden die Informationen von der folgenden Seite verwendet.

Übersetzt aus dem Russischen von Alexander Grigorov

Photo und Zeichnung: Peter Schneider.

© Dmitrij Loginov
© Alexander Grigorov

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