Mittwoch, 18. November 2009

Anubias gilletii – Perle der Hausorangerieen


A. gilletii ist meines Erachtens einer der schönsten Vertreter der Gattung Anubias. Diese Art hat pfeilförmige Blätter, die sich auf bis zu 60 cm langen (in meinem Glaushaus), feinen Blattstielen horizontal zur Wasseroberfläche befinden. Das Rhizoms erreicht einen Durchmesser von 1 cm. Die Blattstiele sitzen daran sehr eng aneinander und streben zur Lichtquelle empor. Schon das erinnert einen an einen wunderbaren Schnittblumenstrauß in der Vase. Und dünne, kleine und scharfe Stachel sind denen von Rosen ähnlich.

Noch dazu blüht A. gilletii üppig das ganze Jahr hindurch. An meiner Anubias gilletii habe ich gleichzeitig bis auf 7 Blütenstände beobachtet. Wie bei allen großen Anubias-Arten ist der Blütenstand deutlich kürzer als der Blattstiel, deshalb sprießen die Blumen unter den Blättern.

Taxonomisch gesehen ist A. gilletii eine “problemlose” Art. Das ist wahrscheinlich die einzige Anubias unter größeren Arten, deren Lage in der Systematik keine Zweifel erregt. Den postsowjetischen Raum “bewohnt” nur die eine Pflanze unter diesem Namen und zwar die, die ich oben beschrieben habe (im Gegensatzt zu den anderen Anubias, die unter mehreren – häufig falschen – Bezeichnungen gehalten und gehandelt werden).


Die Information über diese Pflanze im Internet ist sehr knapp, es gibt Bilder aus dem Botanischen Garten Lyon (Frankreich), aber die Blattform der dort abgebildeten A. gilletii unterscheidet sich etwas von der unserigen. Nichtsdestoweniger konnten wir dank der üppigen Blüte den Bau der Infloreszenz detailliert erforschen. Die Fotos von Sergey Gerasimov zeigten, dass die Theken an den Kanten der Synandrien liegen, die ihrerseits aus 3-5 zusammengewachsenen Staubfaden bestehen. Ähnlich ist die Beschreibung der Struktur des männlichen Teils von der Blume in der Revision Crusios.
Aber in unserem Fall ist die Zahl weiblicher Blumen erheblich größer, etwa 60 (in der Revision dagegen 20-30). Außerdem wiesen Crusios Exemplare von A. gilletii Sprösse (stolons) auf. Wir haben diese Seitensprösse zwar weder bei A. gilletii noch bei allen anderen Anubias-Arten gesehen, jedoch sind diese Unterschiede von geringer Bedeutung.


             
Zu den wenigen negativen Eigenschaften von A. gilletii gehört kein gutes Wachstum im submersen Zustand, obwohl es uns bekannt ist, dass man solche Haltung im Aquarium ein Jahr lang praktizierte. Außerdem ist es schwer, trotz regelmässiger und üppiger Blüte von A. gilletii in Hausorangerieen reifen Pollen zu bekommen.

Schnelle Fäulnis und Verwesung der Gewebe des männlichen Teils von der Blume ist wahrscheinlich auf hohe Luftfeuchtigkeit (ca. 98%) zurückzuführen, die in relativ kleinen Terrarien bzw. Paludarien herrscht.






Der Autor des Beitrages: Dmitry Loginov.

Der Autor gebrauchte Informationen von der folgenden Internetseite:

Aus dem Russischen übersetzt von Alexander Grigorov
Fotos: Sergey Gerasimov, Dmitry Loginov und Valentina Romanova.

© Dmitry Loginov
© Alexander Grigorov

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