Montag, 14. Dezember 2009

Was verbirgt sich hinter Anubias sp. Frazeri?



Im Laufe des letzten Jahrzehntes war diese Anubias zwar ständig in den meisten US-Zoogeschäften zu kaufen, jedoch wussten wir über diese Pflanze sehr wenig. Auch heutzutage ist es nicht klar, welchen Platz Anubias sp. Frazeri in der Systematik dieser Gattung einnimmt. Ich bin mir nicht sicher, wie die Bezeichnung dieser Pflanze geschrieben werden muss – als die einer Sorte oder als ein Handelsname. Einen Hinweis auf die Registrierung der Sorte Anubias ‘Frazeri’ konnte ich nicht finden, deswegen entschied ich mich dafür, den Zusatz “sp.” hinzuzufügen, was in der Systematik eine nicht näher bezeichnete Spezies bedeutet.

Es wird vermutet, dass die Pflanze zu Ehren des bekannten Züchters Edwin Frazer genannt wurde, der sein ganzes Leben in Australien gearbeitet hat. Deshalb ist es vielleicht möglich, dass Anubias sp. Frazeri eine von Frazer oder einem anderen Botaniker geschaffene Hybride ist. Ich machte mich mit dieser Anubias vor drei Jahren bekannt. Nachdem ich das Paket von einem amerikanischen Internet-Shop geöffnet hatte, sah ich eine kleine Anubias-Staude mit lanzettlichen Blättern, die mich an A. barteri var. glabra oder A. afzelii erinnerten. Ich staunte nicht schlecht, als in einem halben Jahr eines der Blätter (gleich an der Basis der Blattlamina) kleine, aber deutliche “Ohrläppchen” aufwies.
Eine weitere Kultivierung zeigte, dass die Blattlamina sehr variabel sein kann, was auch von den Haltungsbedingungen abhängt. Sogar bei erwachsenen Pflanzen variiert sich die Form der Blattlamina von herz- bis ohrenartig gerundet. Als ich mir diese “Ohrläppchen” zum ersten Mal anschaute, dachte ich an Englers Buch “Das Pflanzenreich” und seine A. auriculata Engler. Dies hat mich auf die Idee gebracht, dass Anubias sp. Frazeri die moderne “Verkörperung” von A. auriculata sein könnte.


Aber ich zweifelte noch eine Weile, denn es gab keinen Blütenstand von Anubias sp. Frazeri. Eine Recherche im Internet führte mich zum Photo von dem US-amerikanischen Freund der Pflanzen Cesar A. Castillo, doch die Qualität des Bildes war nicht ausreichend, um die Struktur der männlichen Blumen am Blütenkolben betrachten zu können. Im Nachhinein bildete die Pflanze einige Infloreszenzen, die mit denen von A. hastifolia ähnlich waren. Genau zu dieser Art zählte Wim Crusio in seiner Revision A. auriculata. Die Farbe der Infloreszenz erwies sich als sehr veränderlich, eben so wie die Form der Blätter. Ich sah zum Beispiel Blütenstände mit der rötlichen Spatha, mit rosa Staubfaden oder Narben.

Die Synandrien bestehen aus 4-6 zusammengewachsenen Staubfaden. Die Theken befinden sich an der Kante oder auch seitlich des Synandriums. Darüber hinaus kann Anubias sp. Frazeri zu A. hastifolia zugerechnet werden, denn die Kriterien der Identifizierung von Anubias-Arten sind ziehmlich vage und undeutlich. Wenn es aber um eine Hybride geht, so muss unter den Eltern ohne Zweifel A. hastifolia sein.


Bei der emersen Haltung zeigt sich Anubias sp. Frazeri als eine sehr anspruchslose Pflanze und wächst ziemmlich zügig. Die Blätter sitzen am Rhizom sehr weit voneinander, darum kann diese Anubias in relativ kurzer Zeit eine große Fläche in einem Florarium oder Paludarium bewachsen.


Der Autor dieses Beitrages: Dmitry Loginov.
Aus dem Russishen übersetzt von Alexander Grigorov

Photos: Dmitry Loginov und Cesar A. Castillo.


Der Autor benutzte Information von den folgenden Internetseiten:http://www.tropica.ru/modules/ss/item.php?itemid=144 and http://www.tropica.ru/forum/index.php?showtopic=22863

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Algen im Aquarium

Die Algenplage ist eines der größten Probleme der Aquarianer. Besonders stark leiden die Liebhaber von langsam wachsenden Wasserpflanzen wie Anubias, denn manchmal müssen sie mehrere Wochen lang auf das neue Blatt warten, um dann alle Phasen seiner Entwicklung zu beobachten, während die Algen dieses Blatt innerhalb weniger Tage verderben können. Die Teilnehmer unseres Forums sammelten genug Information über die Bekämpfung dieser “Eroberer” und ich versuche hier die Ergebnisse unserer Beobachtungen zu summieren.



Zuerst möchte ich bemerken, dass es zwar viele Typen der Algen gibt, doch die häufgiste Ursache fast jeder Algenpflage ist die Zerstörung des biologischen Gleichgewichts, das von tausend verschiednen Faktoren abhängt: von Bestand und Zahl der Tiere, Pflanzen bis Intensivität der Beleuchtung usw. Manchmal weisen die Algen auf das “Reifen” des Aquariums, also auf das Erreichen des berüchtigten Gleichgewichts hin. Aber in den meisten Fällen müsste man die Erscheinung der neuen “Gäste” ins Auge fassen und nötige Maßnahmen treffen. Also, was tun, wenn Anubias von Algen befallen wurde? Am gefährlichsten sind die Vertreter der Gattung Compsopogon, die unter Aquarianern als “Bartalge” genannt wird.

Auf den Blättern und besonders an ihren Rändern tauchen sie in Form von schwarzen Punkten oder Pinseln auf. Es ist ist ausgesprochen schwer, diese Algen mechanisch zu entfernen, ohne die Gewebe des Blattes zu zerstören. Deshalb wird vielleicht keiner der Aquarianer das machen. Der einfachste Ausweg aus dieser Situation ist die Verwendung der biologischen Methoden. Zum Beispiel, kann man die Garnelen der Gattung Caridina oder Schnecken der Gattungen Theodoxus, Clithon oder Neretina kaufen, die dann die Algen fressen werden. Der Einsatz größerer “Algenvernichter” wie Crossocheilus siamensis ist gewöhnlich nicht effizient. Die Überzeugung, die emerse Haltung der Anubias (über Wasser) könne die Algen bekämpfen, bleibt auch ein Irrtum. Erstens, verschwindet Compsopogon von den Blättern nicht völlig, wobei die Algen so tun, als ob sie austrocknen und an die Oberfläche des Blattes “kleben”. Zweites, passt sich die “Urkraut” sehr gut an die emersen Bedingungen an und wächst auch bei hoher Luftfeuchtigkeit. Nach dem Gesagten kann man vermuten, dass hier die chemischen Bekämpfungsmethoden in den Vordergrund rücken können.

Großer Popularität erfreut sich in Russalnd eines der billigsten Spülmittel, das Natriumhypochlorit (NaOCl) enthält. Ein kurzzeitiges Spülen (30-60 Sekunden) der Anubias-Blätter führt zum Absterben der Bartalgen. Dabei sind die Gewebe des Blattes durch die gut entwickelte Kutikula geschützt und werden fast nicht beschädigt. Man muss nur Kontakte zwischen der Natrium-Hypochlorit-Lösung und den Wurzeln und Wachstumspunkten vermeiden. Nach der Behandlunh müssen die Blätter unter fliessendem Wasser sorgfältig gespült werden. Zwei oder drei Tage nach der Behandlung trennen sich die oxidierten Algenreste im Aquarium von den Blättern ab und werden von vielen Fischen, zum Beispiel von den Panzerwelsen gern gefressen. Zum Schluss möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass man mit der Haushaltschemie sehr vorsichtig umgehen muss.

Der Autor dieses Beitrages: Dmitry Loginov.

Der Autor benutzte Infos von den folgenden Internet-Seiten:(http://www.tropica.ru/forum/index.php?showtopic=18300, http://www.tropica.ru/forum/index.php?showtopic=22808)

Übersetzt aus dem Russischen: Alexander Grigorov

Fotos: Eugeniy Tochenov, Alexander Grigorov and Vladislav Elbakyan.

© Dmitry Loginov
© Alexander Grigorov