Sonntag, 3. Januar 2010

Einige Tipps zur Haltung von Anubias in den Hausorangerien


Es ist bekannt, dass Anubias Sumpfpflanzen sind und in der Natur an den Flussufern wachsen. Eine erfolgreiche Aquariumhaltung kann nur für eine begrenzte Zahl der Arten möglich sein, z.B. für A. afzelii, A. barteri und einige Formen von A. heterophylla. Dennoch fühlen sich sogar diese Arten viel besser bei der emersen Kultivierung, was sich in ihrem schnelleren Wachstum und ihrer häufigeren Blüte wiederspiegelt. In den großen Gewächshäusern der botanischen Gärten werden Anubias überhaupt ohne Wasser herangezogen, indem feuchter Torf oder Erde als Bodengrund verwendet wird. Diese Methode bringt gute Resultate, die Blattmasse entwickelt sich schnell und da es nicht so viel Wasser in den Blättern gibt, werden sie unter diesen Bedingungen fester und härter als die im Aquarium. Aber für kleinere Hausorangerien ist diese Methode weniger brauchbar, denn in solchen Räumen wäre es problematisch, eine ausreichende Ventilation zu gewähren, was unausweichlich zur Fäulnis des Substrates führt. Besonders optimal ist in diesem Zusammenhang die emerse Haltung, die unerwünschte anaerobe Prozesse durch Wasserzirkulation und Teilwasserwechsel vermeiden hilft. Außerdem können in diesem Fall Mineraldünger genau und gleichmäßig eingebracht werden. Diese Methode gefällt auch den Liebhabern der Wasserfauna, die ihre Pfleglinge problemlos halten können.


Anstatt des Gewächshauses kann man ein Aquarium mit dem niedrigen Wasserspiegel benutzen. Doch derartige Becken sind schwer zu pflegen. Im Idealfall bräuchte man ein Terrarium mit Seitentüren und dem wasserdichten Boden. Aber im Gegensatz zum echten Terrarium sind hier die Belüftungsöffnungen unerwünscht, weil dann die für Anubias benötigte Luftfeuchtigkeit (über 90%) schwer zu erreichen ist.

Für die Beleuchtung benutzt man am liebsten Tageslichtleuchtstoflampen, die gewöhnlich außerhalb des Gewächshauses platziert werden, um die Verbrennung der Blätter zu vermeiden. Den meisten Anubias-Arten passt der 5-15 cm-hohe Wasserspiegel. Im Wasser muss sich eine Umwälzpumpe befinden. Die Pflanzen selbst kann man in kleine Kunststofftöpfe setzen, die in der Zukunft die Pflegearbeiten (z.B. die Umpflanzung usw.) erleichtern werden. Ich benutze gewöhnlich Verpackung von Lebensmitteln (Quark- oder Joghurtbecher). Um die Wasserzirkulation zu ermöglichen, bohre ich in den Töpfen kleine Löcher durch. Die Töpfe müssen so hoch sein, dass sich ihr oberer Rand unter Wasser befindet oder ein wenig über Wasser herausragt. Als Substrat wird Kies oder Porensinter verwendet. Jeder Wasserpflanzenfreund hat seine eigene Meinung dazu, ob irgendwelche Zusätze (Ton, Asche, Torf u.ä.) hinzugefügt werden müssen. Ich habe zwar viele dieser Mischungen probiert, habe jedoch keinen wesentlichen Vorteil im Vergleich zum einfachen Kies gefunden. Man sollte nur einer Regel folgen – die Zusätze müssen nicht ein Drittel des ganzen Substratsvolumens überschreiten, ansonsten wird der Bodengrund sauer (faul), was den Tod der Pflanzen verursacht. Die Verwendung von Torf mit dem Ziel, das Wasser anzusäuern und seine Härte zu reduzieren, ist nicht immer gerechtfertigt, denn diese Wirkung ist wieder weg, sobald Sie die regelmäßigen Teilwasserwechsel beginnen. Damit aber die Ernährung der Anubias vollwertig ist, wendet man Lösungen von Mineraldüngern an. Man kann das auf verschiedene Art und Weise machen, beispielsweise Dünger für Zimmerpflanzen benutzen. Doch nicht immer haben sie eine gute chemische Balance und entsprechen aus diesem Grund den Bedürfnissen von Anubias nicht. Als Folge beobachtet man oft die Überkonzentration eines Elements, was verschiede Krankheiten der Pflanzen verursachen kann. Dieses Problem ist nur durch regelmäßigen Teilwasserwechsel zu lösen. Ein anderes Verfahren, unsere Speerblätter mit der nötigen Nahrung zu vesorgen, besteht in der Haltung von Wassertieren. Das können sowie Schnecken, als auch verschiedene Fische sein, deren Ausscheidungsprodukte von Anubias gern aufgenommen werden. Außerdem fressen die Schnecken absterbende Blätter und andere Teile der Pflanzen und erfüllen damit die Funktion der “Sanitäter” im Gewächshaus. Nichtsdestoweniger hat auch dieses Verfahren seine Nachteile. Wenn die Tiere im Gewächhaus leben, ist es unmöglich, Anubias mit chemischen Mitteln gegen Schädlinge oder Krankheiten zu behandeln.

Die Wassertemperatur im Gewächshaus muss 22-26º С betragen. Direktes Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zwar ist solche natürliche Beleuchtung gut für die Pflanzen, aber sie kann zur Überhitzung der Luft (insbesondere im Sommer) führen. Die Überhitzung (über 30ºС) und umgekehrt die Überkühlung (unter 20º С) vertragen die Speerblätter sehr schwer.


Das wär’s. Wie Sie sehen, gibt es keine besonderen Schwierigkeiten bei der Kultivierung dieser Pflanzen in einer Hausorangerie. Es ist nicht komplizierter, als die Veilchen auf der Fensterbank heranzuziehen.
Der Autor dieses Beitrages: Dmitry Loginov.
Der Autor benutzte Infos von den folgenden Internet-Seiten:
Übersetzt aus dem Russischen: Alexander Grigorov
Fotos: Dmitry Loginov and Valentina Romanova.

© Dmitry Loginov
© Alexander Grigorov

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