Montag, 11. Januar 2010

Back in the USSR

In die UdSSR wurden die Anubias-Pflanzen noch im Jahre 1960 dank dem bekannten Hydrobotaniker und Liebhaber der Wasserpflanzen Mark Machlin eingeführt. Darunter waren Anubias afzelii, A. congensis und A. nana. In den nachfolgenden 30 Jahren kamen etwa 20 Arten und Varietäten ins Sowjetland. Die Pflanzen tauchten absolut zufällig auf, 1-2 Stauden jeder Art. Im Nachhinein wurden sie vegetativ vermehrt und unter Liebhabern und Sammlern verbreitet. Dabei kosteten die seltesten Arten ähnlich wie Mangelwaren sündhaft teuer.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden Anubias von asiatischen und europäischen Gärtnereien auf den russichen Markt geliefert. Und im Ergebnis dieser “Invasion” verdrängten neue Sorten die ursprünglichen Arten und Varietäten. Mehrere Arten wurden verloren und sind heutzutage im Handel nicht zu finden. Doch in manchen Fleckchen unseres riesigen Landes kann man diese Pflanzen noch sehen. Das sind vor allem die Botanischen Gärten von Moskau und Sankt-Petersburg, deren Mitarbeiter trotzt des völligen Ausfalls der Finanzierung die Anubias-Sammlungen in jener krisenhaften Zeit bewahren konnten. Außerdem existieren einzelne private Sammlungen. Um eine solche private Sammlung wird es sich unten handeln.

Sergej Bodjagin ließ sich noch 1985 von Anubias hinreißen. Abgesehen davon, dass er in einer relativ kleinen Stadt (Ochansk, Region Perm, Bevölkerung zählt etwa 10000 Einwohner) lebte, gelang es ihm schnell, eine der vollständigsten Anubias-Sammlungen jener Epoche zusammen zu stellen. Und diesen Status besitzt sie auch heute. Die Pflanzen mit den “sowjetischen” Namen A.spec.elliptica, A.spec.rotundifolia, A.spec.erubescens, A.spec.spathulata und andere werden in unserer Zeit an den Ufern des Flusses Kama erfolgreich kultiviert. Dazu vermehrt Sergej seine Anubias durch Samen. Unter anderem konnte er mit Hilfe der Samenvermehrung den Bestand jeder Art beachtlich vergrößern und durch interspezifische Kreuzung neue Hybriden schaffen, die sich von ihren Elternpflanzen durch die Form der Blattspreite unterscheiden. Hier sind nur einige Beispiele dieser Kreuzungen:

A. barteri var. barteri x A. barteri var. caladiifolia
A. barteri var. nana x A. barteri var. caladiifolia
A. barteri var. caladiifolia x A. barteri var. nana
A. barteri var. nana x A. barteri var. barteri
A. barteri var. caladiifolia x A. barteri var. barteri
A. barteri var. nana x A. gilletii
A. gigantea x A. barteri var. caladifolia
A. barteri var. caladiifolia x A. gigantea
A. barteri var. caladiifolia x A. аfzelii
A. аfzelii x A. barteri var. caladiifolia
A. barteri var. nana x A. аfzelii
A. аfzelii x A. barteri var. caladiifolia
A. barteri var. nana x A. lanceolata
A. hastifolia x A. barteri var. nana
A. barteri var. nana x A. gigantea

Einige Hybriden vererben von ihren Eltern nicht nur dekorative, sondern auch nützliche biologische Merkmale. Die Kreuzungen, an denen A. barteri var. nana teilgenommen hat, können z. B. erfolgreich im Aquarium gehalten werden. Außerdem sind solche interspezifischen Kreuzungen durch ein aktiveres Wachstum und eine größere Robustheit gekennzeichnet.

Unten finden Sie die besonders interessanten Bilder der Anubias von Sergej Bodjagin.


A.spec.undulatus var.angustifolia



Der Blütenstand von A. barteri var. caladiifolia

 

Der Blütenstand und die Früchte von A.barteri var.nana
 
 

Die Infloreszenzen von A. gilletii



Die Früchte von A. gigantea
 
 

Junge Setzlinge von A. gigantea
 
 

Eine Kreuzung von A. gracilis х A. barteri var. caladiifolia
 
 
Diese und viele andere Bilder kann man auf Sergej Bodjagins Internet-Seite sehen http://www.anubias.narod.ru/
 
Der Autor dieses Beitrages: Dmitry Loginov.

Der Autor benutzte die Information von den folgenden Internetseiten: http://anubias.narod.ru/new
 und http://www.tropica.ru/forum/index.php?showtopic=23131
 Aus dem Russischen uebersetzt von: Alexander Grigorov
Photos: Sergej Bodyagin.

Sonntag, 3. Januar 2010

Einige Tipps zur Haltung von Anubias in den Hausorangerien


Es ist bekannt, dass Anubias Sumpfpflanzen sind und in der Natur an den Flussufern wachsen. Eine erfolgreiche Aquariumhaltung kann nur für eine begrenzte Zahl der Arten möglich sein, z.B. für A. afzelii, A. barteri und einige Formen von A. heterophylla. Dennoch fühlen sich sogar diese Arten viel besser bei der emersen Kultivierung, was sich in ihrem schnelleren Wachstum und ihrer häufigeren Blüte wiederspiegelt. In den großen Gewächshäusern der botanischen Gärten werden Anubias überhaupt ohne Wasser herangezogen, indem feuchter Torf oder Erde als Bodengrund verwendet wird. Diese Methode bringt gute Resultate, die Blattmasse entwickelt sich schnell und da es nicht so viel Wasser in den Blättern gibt, werden sie unter diesen Bedingungen fester und härter als die im Aquarium. Aber für kleinere Hausorangerien ist diese Methode weniger brauchbar, denn in solchen Räumen wäre es problematisch, eine ausreichende Ventilation zu gewähren, was unausweichlich zur Fäulnis des Substrates führt. Besonders optimal ist in diesem Zusammenhang die emerse Haltung, die unerwünschte anaerobe Prozesse durch Wasserzirkulation und Teilwasserwechsel vermeiden hilft. Außerdem können in diesem Fall Mineraldünger genau und gleichmäßig eingebracht werden. Diese Methode gefällt auch den Liebhabern der Wasserfauna, die ihre Pfleglinge problemlos halten können.


Anstatt des Gewächshauses kann man ein Aquarium mit dem niedrigen Wasserspiegel benutzen. Doch derartige Becken sind schwer zu pflegen. Im Idealfall bräuchte man ein Terrarium mit Seitentüren und dem wasserdichten Boden. Aber im Gegensatz zum echten Terrarium sind hier die Belüftungsöffnungen unerwünscht, weil dann die für Anubias benötigte Luftfeuchtigkeit (über 90%) schwer zu erreichen ist.

Für die Beleuchtung benutzt man am liebsten Tageslichtleuchtstoflampen, die gewöhnlich außerhalb des Gewächshauses platziert werden, um die Verbrennung der Blätter zu vermeiden. Den meisten Anubias-Arten passt der 5-15 cm-hohe Wasserspiegel. Im Wasser muss sich eine Umwälzpumpe befinden. Die Pflanzen selbst kann man in kleine Kunststofftöpfe setzen, die in der Zukunft die Pflegearbeiten (z.B. die Umpflanzung usw.) erleichtern werden. Ich benutze gewöhnlich Verpackung von Lebensmitteln (Quark- oder Joghurtbecher). Um die Wasserzirkulation zu ermöglichen, bohre ich in den Töpfen kleine Löcher durch. Die Töpfe müssen so hoch sein, dass sich ihr oberer Rand unter Wasser befindet oder ein wenig über Wasser herausragt. Als Substrat wird Kies oder Porensinter verwendet. Jeder Wasserpflanzenfreund hat seine eigene Meinung dazu, ob irgendwelche Zusätze (Ton, Asche, Torf u.ä.) hinzugefügt werden müssen. Ich habe zwar viele dieser Mischungen probiert, habe jedoch keinen wesentlichen Vorteil im Vergleich zum einfachen Kies gefunden. Man sollte nur einer Regel folgen – die Zusätze müssen nicht ein Drittel des ganzen Substratsvolumens überschreiten, ansonsten wird der Bodengrund sauer (faul), was den Tod der Pflanzen verursacht. Die Verwendung von Torf mit dem Ziel, das Wasser anzusäuern und seine Härte zu reduzieren, ist nicht immer gerechtfertigt, denn diese Wirkung ist wieder weg, sobald Sie die regelmäßigen Teilwasserwechsel beginnen. Damit aber die Ernährung der Anubias vollwertig ist, wendet man Lösungen von Mineraldüngern an. Man kann das auf verschiedene Art und Weise machen, beispielsweise Dünger für Zimmerpflanzen benutzen. Doch nicht immer haben sie eine gute chemische Balance und entsprechen aus diesem Grund den Bedürfnissen von Anubias nicht. Als Folge beobachtet man oft die Überkonzentration eines Elements, was verschiede Krankheiten der Pflanzen verursachen kann. Dieses Problem ist nur durch regelmäßigen Teilwasserwechsel zu lösen. Ein anderes Verfahren, unsere Speerblätter mit der nötigen Nahrung zu vesorgen, besteht in der Haltung von Wassertieren. Das können sowie Schnecken, als auch verschiedene Fische sein, deren Ausscheidungsprodukte von Anubias gern aufgenommen werden. Außerdem fressen die Schnecken absterbende Blätter und andere Teile der Pflanzen und erfüllen damit die Funktion der “Sanitäter” im Gewächshaus. Nichtsdestoweniger hat auch dieses Verfahren seine Nachteile. Wenn die Tiere im Gewächhaus leben, ist es unmöglich, Anubias mit chemischen Mitteln gegen Schädlinge oder Krankheiten zu behandeln.

Die Wassertemperatur im Gewächshaus muss 22-26º С betragen. Direktes Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zwar ist solche natürliche Beleuchtung gut für die Pflanzen, aber sie kann zur Überhitzung der Luft (insbesondere im Sommer) führen. Die Überhitzung (über 30ºС) und umgekehrt die Überkühlung (unter 20º С) vertragen die Speerblätter sehr schwer.


Das wär’s. Wie Sie sehen, gibt es keine besonderen Schwierigkeiten bei der Kultivierung dieser Pflanzen in einer Hausorangerie. Es ist nicht komplizierter, als die Veilchen auf der Fensterbank heranzuziehen.
Der Autor dieses Beitrages: Dmitry Loginov.
Der Autor benutzte Infos von den folgenden Internet-Seiten:
Übersetzt aus dem Russischen: Alexander Grigorov
Fotos: Dmitry Loginov and Valentina Romanova.

© Dmitry Loginov
© Alexander Grigorov